Was mache ich, wenn mein Darm verrücktspielt?

Durchfall, Verstopfung, Reizdarm

Die Ursachen für Darmprobleme sind vielfältig und nicht immer genau nachvollziehbar. Von Medikamenten (Antibiotika, Abführmittel, Mittel gegen erhöhte Magensäureproduktion) über Zeitumstellung im Urlaub, Bewegungsmangel, aber auch schwere körperliche Anstrengung oder Stress bis hin zu Übergewicht und Ernährungsumstellung hat vieles Einfluss auf unsere Darmflora. Gerät diese aus dem Gleichgewicht, haben Betroffene das Gefühl, dass ihr Darm verrücktspielt.

Wie entsteht Durchfall und was kann
ich dagegen tun?

Durchfall (Diarrhö) wird laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert als „drei oder mehr wässrige Stühle an zwei oder mehr aufeinanderfolgenden Tagen“. Die Erkrankung kann harmlos verlaufen und von selbst enden. Für Säuglinge und Kleinkinder sowie für ältere Menschen kann Durchfall aber auch schnell zu einer großen Gefahr werden, denn durch die erhöhte Stuhlfrequenz verliert der Körper große Mengen an Flüssigkeit. Ohne Wasser aber bricht der Stoffwechsel zusammen. Bei lang anhaltenden oder wiederkehrenden Durchfällen kommt es zudem zu einem Mangel an wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen. Trinken Sie daher viel Wasser bzw. Elektrolytlösungen, um den Flüssigkeitsverlust zu kompensieren. Generell gilt: Bei Durchfällen, die länger als zwei Tage anhalten, Blutbeimengungen aufweisen oder mit Fieber und Kreislaufstörungen einhergehen, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Durchfall trinken

Akuter Durchfall wird meist durch Viren, seltener durch Bakterien ausgelöst. Vor allem in Kindergärten und Schulen kann sich ein Erreger schnell verbreiten. Er kann die gesunde Darmflora zeitweise verdrängen und die Krankheitssymptome auslösen. Typische Erreger von Darminfektionen sind Rotaviren oder auch Salmonellen (Bakterien), die vor allem in verdorbenen Speisen vorkommen. Manche Menschen haben offenbar eine instabilere Darmflora, denn sie reagieren leichter auf kontaminierte Lebensmittel oder grassierende Darminfektionen als ihre Mitmenschen.

Es gibt verschiedene Optionen, um Durchfall in den Griff zu bekommen: Neben chemischen Arzneistoffen (z. B. Loperamid, Racedocatril) und verschiedenen Arzneipflanzen (z. B. Flohsamenschalen) oder Lebensmitteln (z. B. Äpfel) können auch Probiotika bei Durchfall sinnvoll sein. Medizinische Hefe (Saccharomyces boulardii) kann krankheitserregende Mikroorganismen und die von ihnen produzierten Gifte binden und akute Symptome wirkungsvoll bekämpfen. Präparate mit Bakterien der natürlichen Darmflora, z. B. Omniflora N, helfen, ungeliebte Bakterien zu verdrängen, und produzieren Stoffe, die das Wachstum von Krankheitserreger hemmen. Gleichzeitig helfen sie, die Darmflora wieder in Balance zu bringen.

Wie können Probiotika bei Verstopfung
und Darmträgheit helfen?

Ein anderes häufiges Problem der gestörten Darmfunktion ist Verstopfung (Obstipation). Eine Darmentleerung von zwei- bis dreimal täglich bis dreimal pro Woche gilt als normal. Wenn es jedoch über längere Zeit nur selten zu einer Darmentleerung kommt und diese möglicherweise schmerzhaft ist, sprechen Ärzte von einer behandlungsbedürftigen Verstopfung. Häufige Ursache sind sogenannte Lebensstilfaktoren wie ballaststoffarme Ernährung, Flüssigkeitsmangel und unzureichende Bewegung.

Auch ein unregelmäßiger Tagesablauf, Stress und eine häufige Unterdrückung des Stuhldrangs können den Rhythmus durcheinanderbringen. Eine instabile Darmflora kann ebenfalls zu Verstopfung führen. Denn dann fehlen die stimulierenden Effekte der Darmflora auf den Weitertransport des Darminhalts. Wenn die Ursache der Verstopfung unklar ist oder die Verstopfung lange anhält, ist ein Arztbesuch ratsam.

Verschiedene Untersuchungen haben die Wirksamkeit probiotischer Präparate bei chronischer Verstopfung untersucht. Sie konnten zeigen, dass der Darminhalt schneller transportiert wird und dass sich die Häufigkeit der Darmentleerung normalisiert. Probiotika fördern auf natürliche und verschiedene Weise den Weitertransport des Darminhalts: Zum einen regen ihre Stoffwechselprodukte die Darmbewegung an, zum anderen fördern sie die Darmbewegung über eine Beeinflussung der Wasser- und Elektrolytaufnahme. Durch die Vermehrung der Bakterien im Darm erhöht sich die Stuhlmasse, was über Dehnungsreize wiederum stimulierend auf die Darmbewegungen wirkt.

Durchfall Probiotikum

Was bedeutet „Reizdarm-Syndrom“?

Als Reizdarm-Syndrom bezeichnet man eine chronische (d. h. länger als drei Monate andauernde) Funktionsstörung des Verdauungstrakts, die sich mit wiederkehrenden Bauchschmerzen, Stuhlunregelmäßigkeiten (Durchfall oder Verstopfung oder beides im Wechsel) und Blähungen zeigt. Auch wenn das Reizdarm-Syndrom medizinisch betrachtet keine besorgniserregende Erkrankung ist, stellt sie für die Betroffenen oft eine erhebliche Belastung dar.

Die Ursachen eines Reizdarm-Syndroms sind nicht immer ganz klar. Wissenschaftler vermuten beispielsweise u. a. ein erhöhtes Wachstum verschiedener Bakterienstämme sowie Bewegungsstörungen des Darms als mögliche Ursachen. Bei einem Teil der Betroffenen (15–30 %) scheinen die Beschwerden auf einer früheren Darminfektion zu beruhen, die die Darmflora nachhaltig verändert hat. Bitte wenden Sie sich bei Verdacht auf ein Reizdarm-Syndrom an Ihren Hausarzt.

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Darmprobleme bei Kindern: Sind Probiotika sinnvoll?

Kleine und größere Kinder leiden häufig unter „Bauchweh“. Oft sind diese Beschwerden harmlos, eine genaue Diagnose kann allerdings nur der Kinderarzt stellen.

Durchfall Kind

Ein Grund für die häufigen Darmprobleme bei Kindern könnte ein noch nicht ausgereiftes Immunsystem einschließlich der Darmflora sein. Denn das Immunsystem muss erst „trainiert“ werden, bevor es eine Immunität gegen bestimmte Stoffe entwickelt. Von Beginn an wetteifern gesundheitsfördernde und krankmachende Bakterien um die besten Plätze im Darm. Im frühen Kindesalter wandelt sich die Zusammensetzung der Darmflora radikal. Ab der Geburt entwickeln sich die ersten Bakterien im Magen-Darm-Trakt. In den ersten Wochen besteht die Darmflora vor allem aus Escherichia coli und Milchsäure produzierenden Bakterien (Lactobacillus und Bifidobakterium). Durch die Umstellung von Muttermilch auf Beikost verändert sich die Darmflora grundlegend. Neue Kulturen kommen hinzu und der Gehalt an Bifidobakterien nimmt ab.

Insgesamt dauert es ca. drei bis fünf Jahre, bis die kindliche Darmflora die Stoffwechselleistung eines Erwachsenen erreicht und die Zusammensetzung von diesem Zeitpunkt an ein Leben lang weitgehend erhalten bleibt. Sie ist bei jedem Menschen individuell.

Bei Darmbeschwerden, hauptsächlich nach der Einnahme von Antibiotika im frühen Kindesalter, ist es wichtig, die Darmflora mit Probiotika zu unterstützen. Bestimmte natürliche und pharmazeutisch geprüfte Arzneimittel sind insbesondere für Kinder geeignet. Zum Beispiel kann Omniflora N mit Bifidobakterien und Laktobazillen schon bei Kindern ab zwei Jahren eingesetzt werden – nach Rücksprache mit dem Arzt sogar schon ab einem Jahr. Fragen Sie hierzu Ihren Arzt oder Apotheker.

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